„Beeindruckend, wie sich die Teilnehmenden im Laufe des Kurses entwickeln“

Im Interview: Die erste offiziell ausgebildete Hybrid-OP-Technikerin an der JR OP-Akademie 

Alexandra Sabautzki 
Trainerin und Clinical Expert, JR OP-Akademie 

Frau Sabautzki, in der JR OP-Akademie sind Sie als Trainerin und Clinical Expert für die Ausbildung zum Hybrid-OP Techniker (m/w/d) mitverantwortlich. 
Was gehört zu Ihren Aufgaben?

Während des Kurses betreue ich hauptsächlich die Themen Strahlenschutz, Bildgebung und Gerätebedienung. Durch meine praktische Erfahrung kenne ich sowohl die Welt der Radiologie als auch die der Chirurgie. Beide Welten haben unterschiedliche Sprachen und mein Anliegen ist es, den Teilnehmern die Berührungsängste zu nehmen. Je nach Vorbildung bringen wir alle auf einen einheitlichen und aktuellen Stand und bereiten jeden bestmöglich auf den individuellen Alltag im Hybrid-OP vor.

Sie sprechen von Ihrer praktischen Erfahrung. Wie wurden Sie darauf vorbereitet, als Trainerin und Clinical Expert diese beiden Welten der Radiologie und Chirurgie zu vereinen?

Ich habe in Kempten meine Ausbildung zur medizinisch-technischen Radiologieassistentin gemacht. Nach meiner Ausbildung habe ich im Universitätsklinikum Augsburg in der Klinik für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie angefangen. Im Rahmen meine Spezialisierung auf die interventionelle Radiologie hatte ich die große Chance den Hybrid OP in Augsburg von Anfang an mit zu betreuen. Wie in jedem HOP hatten auch wir mit einigen Kinderkrankheiten zu kämpfen.

Diese Erfahrungen helfen mir heute sehr dabei, meine Rolle als Trainerin zu erfüllen. Ich habe die praktischen Schwierigkeiten selbst durchlebt und ich kann weitergeben, worauf man achten muss.

Sie selbst sind Pionierin und die allererste offiziell ausgebildete Hybrid-OP-Technikerin. Wie kam es dazu? 

Ich kannte die Radiologie und Chirurgie in Augsburg, doch ich wollte die Hintergründe im Hybrid-OP noch besser verstehen. Im Hybrid OP entsteht eine völlig neue Art der interdisziplinären Zusammenarbeit. Diese wollte ich im Kurs noch besser kennenlernen, für mich waren vor allem die Themen Workflow- und Kommunikation wichtig. Nur wenn man auch die Sprache der anderen versteht, kann man Konsens erzeugen und gute Ergebnisse erzielen.

Seit Ihrer Ausbildung 2015 zur Hybrid-OP-Technikerin sind Sie als praktische Ausbilderin für die JR OP-Akademie tätig. Was reizt Sie an dieser Aufgabe?

In der JR OP-Akademie kann ich die Inhalte aktiv mitentwickeln und mitgestalten.

Das Weitergeben von Wissen hat mir schon immer viel Spaß gemacht. Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Teilnehmer im Laufe des Kurses entwickeln, das macht mich stolz und ist sehr erfüllend. 

Aus Ihrer Sicht: Welche Eigenschaften sollte jemand mitbringen, der sich für den Kurs interessiert?

Jede Klinik sollte sich gut überlegen, wer die Rolle des HOT übernehmen kann. Neben dem technischen Interesse kommt es darauf an, gut zu kommunizieren, teamfähig zu sein und ggf. auch zwischen den einzelnen medizinischen Welten gut vermitteln zu können. Schließlich ist gute interdisziplinäre Teamarbeit Voraussetzung für einen erfolgreichen HOP. Genau deshalb sollte die Auswahl des HOTs innerhalb der Klinik so gut überlegt sein.

Ist die Rolle und die Aufgabenstellung für einen Hybrid-OP-Techniker in jedem Klinikum gleich?

Nein, das kann sehr stark variieren. Ich empfehle, im Vorfeld zu klären, welche Rolle der HOT einnehmen und welche Erwartungen er erfüllen soll. Es fängt damit an, wem der HOT unterstellt ist. Ist er für alle Fachdisziplinen zuständig oder nur für eine? Solche Fragen sollten idealerweise zu Beginn geklärt sein. Nur wenn ein HOT seine Rolle kennt, kann er diese auch erfüllen. 

Sie haben die letzten Monate und Wochen viel Zeit und Energie investiert, um die HOT-Ausbildung von einem reinen Präsenztraining auf Hybrides Lernen umzustellen. Wo sehen Sie die Vorteile für Klinik und Anwender?

Hybrides Lernen vereint die Vorteile von Präsenztraining mit individualisiertem E-Learning. Durch dieses moderne neue Konzept können wir viel besser auf die individuellen Bedürfnisse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer eingehen – je nach dem, an welchen Systemen gearbeitet wird, wie das Vorwissen des Einzelnen ist und die Anforderungen der Klinik sind. Angepasst an diese Punkte erstellen wir für jeden Teilnehmer einen persönlichen Lernpfad.

Durch den neuen Aufbau des Kurses können die Präsenzphasen deutlich effektiver genutzt werden. Die Teilnehmenden haben sich schon online mit den Grundlagen des Hybrid OP vertraut gemacht und haben somit am ersten Tag ein einheitlicheres Wissen. Wenn in der Klinik bereits ein HOP installiert ist kann der Teilnehmer während der online Phasen das gelernte direkt in die Praxis umsetzen.  Alle profitieren vom neuen Konzept da dieses sehr flexibel und individuell auf die Vorgaben und Wünsche der Klinik und des Teilnehmers angepasst wird. 

Was spornt Sie an, so viel Mühe in die Ausbildung zu investieren?

Ich wünsche mir, dass der Hybrid-OP für Kliniken und Patienten zum Erfolgsmodell wird. Genau dafür haben wir das komplett neue Qualifikationsprofil „Hybrid-OP-Technik“ geschaffen und genau dafür setze ich mich ein und gebe jeden Tag mein Bestes.

„Hybrides Lernen berücksichtigt individuelle Bedürfnisse und ermöglicht direkten Praxisbezug.“

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