von Josephine Ruppert
Viele OP-Schwestern und -Pfleger verbringen viel Zeit damit, die Utensilien für eine OP zusammenzustellen und im OP auszupacken und steril anzureichen. Mit bereits fertig gepackten OP-Sets lässt sich nicht nur Zeit sparen, sondern auch Geld.
Bevor ich mich mit JR OP-TIMIERT selbständig gemacht habe, arbeitete ich als Vertriebsleiterin in einem Unternehmen, das Krankenhäusern die Technik für Herzchirurgie-Operationssäle verkaufte. Unser Geschäftsmodell war damals – Anfang der 1990er-Jahre – sehr ungewöhnlich: Die Krankenhäuser konnten die Installation und den Betrieb beispielsweise von Herz-Lungen-Maschinen komplett an uns abgeben. Es war eine Zeit, in der viele Kliniken den Bereich der Herzchirurgie neu aufbauten. Es gab wenig Wissen dazu, die Einrichtung eines neuen OPs war teuer, speziell dafür ausgebildetes Personal knapp. Unsere Dienstleistung war deshalb sehr gefragt.
Service vom Feinsten
1995 sollte unser Unternehmen dann an einen amerikanischen Konzern verkauft werden – was dazu führte, dass ich sehr oft in die USA reiste und an firmeninternen Meetings teilnahm. Dort erlebte ich dann das, was sich als wegweisend für den Start in mein selbständiges Unternehmerinnenleben erweisen sollte: Ich lernte die OP-Sets kennen – also eine Box, in der sich sämtliche Instrumente und Teile befinden, die für eine bestimmte OP gebraucht werden. Steril und in der bei der OP benötigten Reihenfolge angeordnet.
Ich war sofort wie elektrisiert! Dieser Servicegedanke, der dahinter steckte! So etwas müsste es auch bei uns geben! Keine OP-Schwester, kein Arzt müsste mehr in mühsamer, zeitaufwendiger Arbeit zunächst prüfen, ob beispielsweise alle 160 Einzelteile, die für eine Bypass-OP gebraucht werden, auch tatsächlich im Haus vorrätig sind, geschweige denn diese Teile für die bevorstehende OP zusammensuchen. Die OP-Schwester könnte sich einfach das OP-Set unter den Arm klemmen, das Instrumentensieb und ein paar Handschuhe dazu, und dann in den OP gehen und mit ihrer Arbeit beginnen! Was für eine fantastische Idee!
Eine kleine Pause hilft allen
Zurück in Deutschland nahmen die Dinge ihren Lauf: Nach Verkauf und Umstrukturierung des Unternehmens, für das ich arbeitete, sah ich für mich keine andere Chance, die OP-Sets auch in Deutschland zu etablieren, als mich selbständig zu machen und meinen eigenen unternehmerischen Rahmen dafür zu schaffen. Der Rest ist Geschichte – und heute verkaufen wir die OP-Sets an über 30 Krankenhäuser
in der ganzen Bundesrepublik.
OP-Schwestern und Ärzte sind in der Regel sofort begeistert, wenn sie die Sets benutzen. Denn sie können sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren und sparen sehr viel Zeit: Allein die Wechselzeit im OP reduziert sich von ca. einer Stunde auf eine halbe, der administrative Aufwand für die Bestellung bzw. Bestückung des OP-Sets von ca. 20 Minuten auf einen Mausklick. Pro OP! Das bedeutet, dass mehr OPs durchgeführt werden können und das OP-Personal sich auch tatsächlich mal eine Viertelstunde Pause zwischen zwei OPs gönnen kann – was allen hilft, auch den Patienten. Operationen sind hochkomplex und anstrengend und sollten nicht im Akkord absolviert werden müssen.
Bei den Einkaufsabteilungen in den Kliniken müssen wir allerdings noch etwas mehr Überzeugungsarbeit leisten. Aber ich liebe den Vertrieb und stehe voll hinter den OP-Sets, nicht zuletzt, weil sie den Kliniken unter dem Strich echte Einsparungen ermöglichen. Dem können sich auf die Dauer auch die Einkaufsabteilungen nicht entziehen.