„Gestatten, ich bin HOT – Hybrid OP-Techniker“

Josephine Ruppert im Gespräch mit  Prof. Dr. Oliver Meissner, Akademischer Leiter unserer JR OP-Akademie


Um Hybrid-OPs besser auszulasten, braucht es speziell dafür qualifiziertes Personal. Die JR OP-Akademie bietet nun erstmals einen Ausbildungsgang dafür an – und weitere werden folgen.

 

In der Chirurgie gibt es schon seit Jahren einen großen Trend: Hat man früher beispielsweise für eine Herzklappen-OP noch den ganzen Thorax geöffnet, setzen die Ärzte heute nur noch einen kleinen Schnitt in der Leiste oder an der Herzspitze. Über diesen Zugang führen sie dann die Instrumente in den Körper des Patienten ein, um die Herzklappe einzusetzen.

Für diese minimal-invasiven OPs braucht es jedoch bildgebende Verfahren – denn die Ärzte müssen sehen können, was im Körperinneren des Patienten vor sich geht. Dies geschieht beispielsweise mit Angiografieanlagen, Computer- oder Magnetresonanztomographen.

Die Kombination aus minimal-invasiven OP-Techniken und bildgebenden Verfahren wiederum macht ganz neue Operationssäle erforderlich; sie müssen mit den entsprechenden Anlagen und Geräten für beide „Welten“ –offene und die minimal-invasive Eingriffe- ausgestattet sein, deshalb heißen sie Hybrid-OP.

Welten prallen aufeinander

In diesen Hybrid-OPs treffen aber nicht nur zwei Technik-Welten aufeinander, sondern auch die Menschen aus unterschiedlichen Fachdisziplinen: 12 bis 18 Personen – Chirurgen mit ihrem Team aus OP-Fachkräften, Radiologen mit den Medizinisch-technischen Radiologieassistenten, Kardiologen mit den Herzkatheterassistenten – hinzu kommen Anästhesisten und evtl. Kardiotechniker.

Unsere Beobachtung ist: Gerade die OP-Fachkräfte fühlen sich in den Hybrid-OPs noch nicht sehr wohl. Wegen der vielen Geräte zu den bildgebenden Verfahren ist es recht dunkel im Raum – damit die Ärzte eine bessere Sicht auf die Monitore haben. Wegen der Strahlenbelastung müssen alle Anwesenden Bleischürzen tragen – eine ungewohnte körperliche Beeinträchtigung. Umgekehrt haben die Radiologie-Assistenten oft wenig OP-Erfahrung, die OP-Fachkräfte wiederum sind nicht darin ausgebildet, einen Patienten so zu lagern, dass er und alle anderen Personen im Raum möglichst wenig Strahlung abbekommen.

 

Freie Plätze für Zertifikatslehrgang Hybrid OP-Techniker ab 5. Oktober 2015

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Um diese Situation zu verbessern, bieten wir im Rahmen der JR Akademie erstmals einen bisher europaweit einzigartigen Zertifikatslehrgang zum Hybrid-OP Techniker an. Mit diesem berufsbegleitenden modularen Programm starten wir am 5. Oktober – und es sind noch Plätze frei!  Hier finden Sie Informationen über den Pilotkurs zum Hybrid-OP Techniker (HOT).

Ziel dieses Lehrgangs ist es, das medizinisches Fachpersonal aus unterschiedlichen Bereichen so zu qualifizieren, dass es den speziellen Anforderungen eines Hybrid-OP kompetent begegnet und seine Schnittstellenrolle souverän wahrnehmen kann. Ab Frühjahr 2016 werden wir dann einen universitären Ausbildungsgang dazu anbieten – mit dem Abschluss Bachelor of Science.

Hybrid-OPs ersparen den Patienten traumatische Operationen

Hybrid-OP Techniker werden nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Gründen dringend gebraucht! In den letzten Jahren wurden deutschlandweit mehr als 300  solcher OP-Räume installiert – und pro Installation fallen dafür Kosten in Höhe von bis zu  2,5 Millionen Euro an. Kein Krankenhaus kann es sich leisten, diese Räume nicht entsprechend zu nutzen. Im Moment ist das leider noch Realität – in vielen Kliniken finden ein bis zwei Eingriffe pro Woche in den Hybrid-OPs statt, und nachts gar keine.

Dies ändert sich nur, wenn die verschiedenen Disziplinen lernen, besser zusammenzuarbeiten. Unser Anliegen ist es, die Kliniken auf diesem Weg zu unterstützen – und mehr Patienten die „großen“ chirurgischen Eingriffe zu ersparen.

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