Was OP-Verantwortliche von Flughäfen lernen können
Im Interview:
Dr. Ralf Scholz
Gründer und Geschäftsführer der BInovis GmbH. Er berät seit 1997 Krankenhäuser bei der strategischen Ausrichtung und entwickelt seit 2012 Systeme zur Steuerung der Versorgungsprozesse im Krankenhaus
Wo sehen Sie die Unterschiede zu Industriebetrieben und die Gemeinsamkeiten mit Flughäfen?
Haben Sie ein konkretes Beispiel für den OP?
Wie könnte es besser laufen? Wie geht man in Flughäfen mit Planungsabweichungen um?
Zurück zum OP und zum fehlenden Patienten in der Schleuse. Wie sieht ein sinnvolles Frühwarn-System im Krankenhaus aus?
Um 8.15 Uhr fehlt der besagte Patient tatsächlich am Empfang. Wie geht es weiter?
Angenommen, der Patient hat verschlafen.
Woher wissen Mitarbeiter, was bei Abweichungen von der Norm zu tun ist?
In vielen Krankenhäusern steht das OP-Management auf verlorenem Posten. Einst motivierte Mitarbeiter werden zu zahnlosen Tigern.
Wie ist es um die Innovations-Bereitschaft in Krankenhäusern bestellt? Stoßen Sie mit Ihren Wahrheiten auf Begeisterung oder auf Widerstand?
Alle Direktoren und OP-Verantwortlichen, mit denen ich spreche, sagen das gleiche: „Wir haben kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem.“ Es gibt OP-Statute, doch die Regeln sind vielfach zu grob oder werden nicht gelebt. Ich beobachte aber auch, dass Geschäftsführungen zwar durchaus den Willen haben, sich der Optimierung der Prozesse zu widmen, die Managementkapazität aber durch die zunehmenden Vorgaben der Gesundheitspolitik nahezu vollständig gebunden ist. Notwendig sind daher Full-Service-Angebote, die die vorhandene Organisation nicht zusätzlich belasten, sondern Mitarbeiter und Projektteams bei der Lösung konkreter Probleme unterstützt.
Unsere Arbeit führt regelmäßig zu Prozessverbesserungen mit wirtschaftlichen Effekten in der Größenordnung zwischen mehreren hunderttausend und mehreren Millionen Euro. Krankenhäuser, die diese Effizienzpotenziale liegen lassen, werden große Probleme haben zu überleben. Häufig fehlt aber der Mut, den ersten Schritt zu gehen.
Lassen Sie uns konkret werden: Welche kurzfristigen Entscheidungen verschlechtern die Situation? Haben Sie ein Beispiel dafür?
Wie vermeidet man solche Fehler?
An vielen Flughäfen gibt es Organisationseinheiten, so genannte „Control Center“, in denen – wie bei der Steuerung von Raumfahrtmissionen oder Verkehrssystemen – alle zur Prozesssteuerung relevanten Informationen an einem Ort zusammengeführt werden. Der Gesamtprozess wird auf Monitorwänden real-time mit Signalfarben visualisiert, so dass alle internen Serviceeinheiten und auch die externen Dienstleister denselben Informationsstand haben und sofort erkennen können, welche Prozesse planmäßig laufen und wo Probleme auftauchen – z.B. der verspätete Flieger aus Tokio. Alle Mitarbeiter, die mit der Steuerung logistischer Prozesse zu tun haben, haben ihren Arbeitsplatz in einem Raum und können so nicht nur ihre Systeme bedienen, sondern sich direkt mit den neben ihnen sitzenden Kollegen aus anderen Bereichen abstimmen.
Wir haben dieses Konzept schon 2014 auf Krankenhäuser übertragen und ein so genanntes „Healthcare Control Center“ (HCC) entwickelt. Auf den OP-Bereich übertragen, wäre es sinnvoll, z.B. die Verantwortlichen für das pünktliche Erscheinen des Patienten im OP, für die OP-Auslastung, für das Betten- und Belegungsmanagement und für die Materialversorgung des OP in einem OP-Control-Center nebeneinander arbeiten zu lassen. Kommt es bei einer solchen Organisation zum Beispiel untertägig zur zeitlichen Verschiebung von Eingriffen, sehen das alle Beteiligten sofort und haben die Chance, sich unmittelbar über die optimale Reaktion auszutauschen. So vermeidet man unnötige Wartezeiten und Leerstände, weil bei Auftreten von Planabweichungen wieder einmal nicht alle notwendigen Ressourcen termingerecht zur Verfügung stehen.
Für viele, die dieses Interview lesen, klingt das bestimmt wie Science Fiction.
Was ist mit den Kosten?
Wie gehen Sie damit um?
Ist Ihr Angebot für jedes Krankenhaus interessant?
Herr Dr. Scholz, vielen Dank für das Gespräch.
Wollen Sie mehr erfahren oder am OP-Benchmark teilnehmen? Teilen Sie uns Ihre Ideen, Gedanken und Erfahrungen mit. Wir freuen uns auf das Gespräch mit Ihnen:
Ralf Scholz | BInovis GmbH
ralf.scholz@binovis.de
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Jospehine Ruppert | JR OP-TIMIERT®
j.ruppert@jr-optimiert.de
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