Was OP-Management mit Formel 1 zu tun hat

Männer, die in schnellen Autos im Kreis herumfahren – das ist doch wohl kaum mit OP-Management zu vergleichen! Oh doch, ist es. Und zwar viel mehr, als Sie denken!

Zu einem erfolgreichen Rennen in der Formel 1 gehört ein erstklassiges Fahrzeugmit passender Aerodynamik, Motorleistung, Fahrwerksabstimmung, Reifenauswahl, denn eines ist klar: Ohne ein von vorne bis hinten durchoptimiertes Produkt hat selbst der beste Fahrer schlechte Karten. Gleichzeitig gilt jedoch auch: Technologie und Material können noch so gut sein – ohne das herausragende Können des Fahrers und seines Teams ist so ein Fahrzeug auch nur ein Werkzeug ohne Meister: teuer, aber wertlos. Hier ist das Zusammenspiel von top ausgebildeten Menschen und Hochleistungsmaschinen der Schlüssel zum Erfolg in einem harten Wettbewerb.

Jeder Handgriff zählt
Merken Sie was? Genau: Auch im OP haben wir es mit Hochleistungstechnologien zu tun, mit Produkten höchster Qualität: teuer, empfindlich, immer wieder perfektioniert. Die dazugehörigen Arbeitsabläufe sind ebenfalls bis zum letzten Handgriff durchoptimiert. Und genau wie in der Formel 1 weiß man auch im OP, dass nicht nur Produkte und Prozesse stetig verbessert werden müssen, sondern auch die Qualifikation des Teams ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Ob Reifenwechsel, Druckbetankung oder Herz-OP: Hier zählt jeder Handgriff, ist jede verlorene Sekunde ein Kostenfaktor und – ebenso wie jede gewonnene – maßgeblich für den Erfolg der Gesamtoperation.

Was fehlt: Der Blick auf die Rennstrecke
Machen wir uns jedoch nichts vor: Obwohl in den OPs an allen Ecken und Enden optimiert wird, ist das Ergebnis alles andere als optimal. Zwischen 2005 und 2013 hat die Zahl der Operationen um 30 Prozent zugenommen. Gleichzeitig haben die Kliniken mehr als 20 Prozent Personal abgebaut. Genützt hat es nicht viel – jede zweite Klinik schreibt mittlerweile rote Zahlen. Das Personal: überfordert, demotiviert, auf dem Weg in die innere Kündigung.
Um noch einmal die Formel 1 zu bemühen: Der beste Rennwagen, das kompetenteste Team und der kühnste Fahrer nützen nichts, wenn die Rennstrecke voller Schlaglöcher und in einem desolaten Zustand ist. So bekommt niemand die PS auf die Straße. Und genau so ist es in den Kliniken: Immer mehr Arbeit mit immer weniger Ressourcen, das kann nicht funktionieren. So sinnvoll einzelne Schritte der Verbesserung auch sind – mit Optimierung alleine gibt es hier keine Entwicklung mehr. Was fehlt, ist der Blick auf die Rennstrecke, auf die Rahmenbedingungen. Zum Glück gibt es sie – Menschen, die sich damit intensiv auseinandergesetzt und Lösungen gefunden haben, die in meinen Augen funktionieren. Mehr dazu lesen Sie im nächsten Blog-Beitrag.

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