VOPM-Kongress: Frage nach der Verantwortung

10 Prozent mehr Teilnehmer, Vertreter von über 300 Kliniken aus ganz Deutschland – der 13. OP-Management Kongress Anfang April in Bremen war nicht nur für die Veranstalter ein voller Erfolg. Auch die Teilnehmer profitierten von spannenden und zukunftsweisenden Inhalten.

Die wichtigsten Themen und Erkenntnisse des Kongresses im Überblick

  • Im Rahmen des Kongresses war deutlich zu spüren, dass sich das Selbstverständnis des OP-Managements geändert hat: War das OP-Management noch bis vor Kurzem als „Prozessverbesserer“ mit eher unpräzisem Auftrag anzusehen, so ist es heute etabliert und eine wichtige Institution in der Klinik geworden. Es muss sich nicht mehr um die Rechtfertigung seiner Existenz bemühen.
  • Viele der Vorträge beschäftigten sich damit, wie das OP-Management in den Krankenhäusern praktisch umgesetzt wird: Die Redner stellten Fallbeispiele und gelungene Projekte vor und setzten sie in Bezug zu den gesundheitspolitischen und ökonomischen Veränderungen (z. B. neue Strukturgesetze, veränderte finanzielle Rahmenbedingungen).
  • Angesprochen wurden auch Einflussfaktoren aus gesellschaftlichen Entwicklungen. Ein Vortrag thematisierte beispielsweise, dass Flüchtlinge in- und außerhalb der Krankenhäuser keinesfalls für ein erhöhtes Infektionsrisiko (Ansteckung durch Tuberkulosebakterien oder multiresistente Keime) sorgen, sondern eher die Flüchtlinge Gefahr laufen, sich hier in Deutschland mit Krankheiten zu infizieren.
  • Im Zukunftsforum beschäftigten sich Redner und Teilnehmer damit, welche technischen Entwicklungen das OP-Management in der Zukunft bestimmen werden. Automatisierung wird definitiv eine wichtige Anforderung sein – damit die Standardisierung der Abläufe und Prozesse gelingt und sich letztlich die Qualität der Patientenversorgung verbessert.

Im Kern ging es um die Verantwortung

Ein zentraler Aspekt des gesamten Kongresses war die Frage nach der Verantwortung des OP-Managements – aus juristischer Sicht überaus diffizil zu beantworten. Dass ein Operateur die medizinische Verantwortung für Leib und Leben des Patienten trägt, ist klar. Aber trägt auch die Geschäftsführung einer Klinik die Verantwortung dafür, wenn sie nicht genügend personelle Ressourcen für die Patientenversorgung bereitstellt? Inwieweit ist die Organisation – und mit ihr das OP-Management – dafür verantwortlich zu machen, wenn Patienten nicht gesund werden? Eine mögliche Antwort auf diese Fragen: Verantwortung kann nur wahrgenommen werden, wenn sie eindeutig definiert ist. Es muss klar geregelt sein, welche Rolle das OP-Management hat, welche Ressourcen, welche Verantwortung, und es muss klar sein, wie jede einzelne Klinik erfolgreiches OP-Management steuern, definieren und vor allem messen kann.

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