OP-Schwester aus Leidenschaft

Im Interview:

Ursula Maria Bracke
OP-Schwester aus Leidenschaft

Ursula Maria Bracke ist OP-Schwester aus Leidenschaft. Sie ist seit 34 Jahren in ihrem Beruf tätig, davon 16 Jahre im OP – eine gestandene Fachkraft, die fast nichts mehr erschüttern kann. Dennoch resümiert sie: „So geht es nicht weiter! OP-Kräfte verdienen endlich mehr Gehör und mehr Respekt.“ Da Anerkennung bei ihrem Arbeitgeber Mangelware war, wagte sie den Schritt in die Zeitarbeit. Drei Monate lang hat sie im Team von JR OP-Personalservice gearbeitet, bevor sie sich aus privaten Gründen wieder für eine Festanstellung entschied. Lesen Sie im Interview, welche Erfahrungen Ursula Maria Bracke mit verschiedenen Arbeitgebern, JR Optimiert® und der Zeitarbeit gesammelt hat.

Frau Bracke, wie haben Sie die Firma JR Optimiert® kennengelernt?

Durch mein Berufsleben waren mir bereits die wirklich hervorragenden OP-Materialien von JR bekannt. Während einer Operation ist es zum Beispiel aus diversen Gründen sehr wichtig, dass Abdeckungen richtig fixiert werden können und die ganze OP über halten. Ich bin also schon seit vielen Jahren begeisterte Anwenderin von JR-Produkten.

Und wann haben Sie entschieden, dass der JR-OP-Personalservice der richtige Arbeitgeber für Sie sein könnte?

Mit JR war ich bereits in Kontakt, als private Änderungen auf mich zukamen. Wir hatten ein Familienhaus in Sachsen gekauft, und der Umzug erfolgte schneller als erwartet. Für mich stand fest, dass ich mich nicht auf die faule Haut legen will. Man kann viel hören, doch das bringt niemanden weiter. Meine innere Stimme sagte: „Guck dir das an. Probiere das. Mach das!“ Ich bin meinem Bauchgefühl gefolgt und hab einen Kennenlern-Termin bei JR in Augsburg vereinbart. Das war für mich genau die richtige Entscheidung.

Wie lief Ihr Termin in Augsburg?

Bei JR wurde ich sehr gastfreundlich empfangen. Der erste persönliche Eindruck war überaus positiv. Mein Besuch in Augsburg war geprägt von gegenseitigem Interesse, Aufmerksamkeit, Respekt und Wertschätzung. Ich fühlte mich sofort willkommen, und mein erster Einsatzort stand ebenfalls schnell fest: „Frau Bracke, Sie fahren nach Berlin!“

Waren Sie aufgeregt bei Ihrem ersten Einsatz in Berlin?

Natürlich. Doch in Berlin durfte ich in einem tollen Team arbeiten, viel machen und viel lernen. Diese neuen Erfahrungen haben mein Selbstbewusstsein enorm gestärkt. Viele Dinge habe ich in meiner Fachausbildung vor zwölf Jahren gelernt und festgestellt: Das kann ich noch!

Wurden Sie von JR gut betreut?

Ja, JR hat sich von Beginn an vorbildlich fürsorglich um mich gekümmert. Ich wurde gefragt: „Sind sie gut angekommen? Wie wurden Sie von der Klinik betreut und aufgenommen? Haben Sie alles, was Sie brauchen? Fehlt Ihnen etwas?“ JR versteht sich für uns Mitarbeiter nicht nur als Vermittler, sondern auch als Problemlöser. Wenn Schwierigkeiten auftauchen, ist jemand da, der für einen kämpft. Diese Aufmerksamkeit war für mich neu, überraschend und sehr positiv. Ich fühlte mich von Anfang an richtig wohl und kann JR nur loben. Man spürt, dass JR großen Wert darauf legt, dass es uns Angestellten im Team gutgeht.

Das sollte doch eigentlich in jeder Klinik Standard sein.

Das Gegenteil ist der Fall! Die akuten Probleme im Gesundheitswesen, speziell im OP, werden von der Politik nicht wahrgenommen. Viele Personalentscheider, die noch nie einen OP-Bereich von innen gesehen haben, sind häufig der Ansicht, dass auch ein Aushilfskellner am OP-Tisch instrumentieren könnte. Das ist so enttäuschend, denn die fachlichen Ansprüche an uns OP-Schwestern sind heute höher denn je! Bei unserer Arbeit geht es immerhin um Menschenleben!

Inwiefern sind die Ansprüche gestiegen?

Der Chirurg ist auf sein Themenfeld spezialisiert. Das bedeutet, dass ein Herzchirurg keine Knie-Operationen durchführt. Früher waren wir OP-Schwestern ebenfalls auf ein Themenfeld spezialisiert, heute müssen wir jedoch sieben oder acht Abteilungen abdecken: Augenklinik, HNO, Frauenheilkunde, Knochen-OPs, Bauchchirurgie, Arthroskopie und Endoskopie, um nur einige Beispiele zu nennen. Wir müssen nicht nur enorm flexibel, sondern auch fachlich in mehreren Bereichen fit sein und im Vergleich zu früher viel mehr leisten. Darüber hinaus müssen wir ein dickes Fell haben, denn der Umgangston im OP ist stringent, häufig harsch. Für Anerkennung und freundliche Worte bleibt keine Zeit.

Was bedeutet „im Vergleich zu früher“? Wie lange sind Sie im Beruf?

Ich übe seit 34 Jahren meinen Beruf aus und bin seit 16 Jahren im OP. Wir „Alten“ bleiben dem OP treu, weil wir unseren Beruf über alles lieben. Die jungen Leute lassen sich solche Arbeitsbedingungen nicht mehr bieten und werfen schnell das Handtuch. Es ist so frustrierend, wenn im OP nur die Anzahl von Händen gezählt wird und Qualitätsansprüche komplett vernachlässigt werden. Unser Beruf ist wichtig und wirklich anspruchsvoll.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft des OPs?

In meinem Berufsleben habe ich viele junge Leute ausgebildet. Jeder OP-Bereich braucht im Team auch erfahrene Kräfte, die sich auskennen, sämtliche Abläufe, Prozesse und Eingriffe verstehen, ihr Wissen weitergeben und bei Bedarf sofort handeln können. Wir OP-Schwestern sind Spezialisten. Wir kennen unser Fach. Ich wünsche mir bessere Arbeitsbedingungen. Ich wünsche mir, dass wir Gehör finden und dass unsere Leistungen angemessen gewürdigt werden.

Jetzt treten Sie wieder eine Festanstellung an, richtig?

Ja, ich hatte das Glück, eine Stelle in direkter Wohnnähe zu finden. Doch ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich habe sofort gesagt: Wenn sich die neue Stelle als Flop erweist, komme ich sofort wieder zu JR zurück! Ich bin dankbar für diese drei Monate, für die wirklich angenehme Zusammenarbeit und die tollen Erfahrungen, die ich sammeln durfte.

Sagen Sie uns noch etwas zu den Arbeitskonditionen und -bedingungen bei JR.

Die empfinde ich als sehr fair. Die Entlohnung ist gut, und jeder kann selbst entscheiden, ob er Überstunden und Bereitschaftsdienste machen möchte oder nicht. Probleme werden ernst genommen und flexibel gelöst. Ich persönlich genieße gerade meine letzten Tage in Berlin und nutze meine Freizeit zum Sightseeing.

Was empfehlen Sie OP-Kräften, die keine Anerkennung bekommen, aber sich nicht trauen, neue Wege zu gehen?

Nur Mut! Jeder Mensch wächst mit seinen Aufgaben, und Jammern bringt uns nicht weiter. Mein Selbstbewusstsein ist bei JR in der kurzen Zeit enorm gewachsen. Ich habe Chancen genutzt und wurde belohnt. Ich habe gemerkt, wie viele OP-Bereiche ich sehr gut abdecken kann. Durch diese Erfahrungen, die Anerkennung und die Wertschätzung für meine Arbeit weiß ich wieder, dass ich ein wertvoller Mensch bin. Das persönliche Risiko hielt sich für mich in Grenzen, da ich die Wochenenden zu Hause verbracht habe und mein Lebensmittelpunkt sich nicht geändert hat. Ich wusste, dass ich jederzeit 14 Tage zum Monatsende kündigen kann. Arbeitnehmerüberlassung kann auch eine Option sein. So bleibt man flexibel, denn man kann sich viel erzählen lassen. Doch nichts geht über die Erfahrung, es selbst auszuprobieren. Probieren geht über Studieren.

Wir danken Ihnen für das Interview und das Teilen Ihrer Erfahrungen und Erlebnisse. Für Ihre private und berufliche Zukunft in Sachsen wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

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