„Wie Kliniken für hoch qualifiziertes OP-Personal attraktiv werden und bleiben“

Im Interview:

Bernhard Stiegelmayr
Geschäftsführer der JR OP Personalservice GmbH
Herr Stiegelmayr, JR versteht sich als Prozessoptimierer im OP-Bereich. Warum gibt es bei Ihnen auch den Bereich JR OP Personal?

Krankenhaus-Prozesse haben drei Parameter: Mensch, Maschine und Material. Der größte Engpass entsteht derzeit durch den akuten Fachkräftemangel, den wir im OP-Bereich erleben. Bisher ist es uns sehr gut gelungen, diesen Engpass im Sinne der Prozessoptimierung durch unsere individualisierten OP-Sets zu kompensieren. Bei unseren Kunden entfällt damit weitgehend der Bedarf an Springern und Überstunden. Dennoch kann es passieren, dass in Urlaubs- oder Krankheitszeiten Personalnotstand entsteht. In solchen Situationen sind wir für unsere Kunden da und helfen aus, damit der OP-Betrieb reibungslos weiterlaufen kann. Das ist unsere Mission.

Seit wann gibt es JR OP Personal?

Die Idee zu JR OP Personal entstand vor neun Jahren auf der Medica in Düsseldorf. Wir schlenderten durch die Hallen, als ein Chefarzt uns ansprach: „Ich brauche dringend OP-Personal. Können Sie uns in diesem Bereich nicht auch weiterhelfen?“ Mehrere Jahre lief diese Dienstleistung nebenbei. Doch wir merken seit einigen Jahren, dass der Bedarf nach gut ausgebildetem OP-Personal enorm steigt. Die Prognose vieler Kliniken, die OP-Zahlen würden stagnieren oder zurückgehen, hat sich nicht bestätigt.

Wie finden Sie die gut ausgebildeten Fachkräfte?

Wir genießen bei OP-Fachkräften einen sehr guten Ruf, da sie als Anwender unsere OP-Sets und die dazugehörigen Prozessoptimierungen kennen und schätzen. Selbstverständlich hegen und pflegen wir unser Netzwerk. Viele OP-Fachkräfte sind in die Industrie abgewandert, andere haben sich selbstständig gemacht. Hier halten wir unsere Kontakte und prüfen, wer zusammenpassen könnte. Unser gutes Netzwerk ist unsere Stärke.

Ihr Vorteil ist also die Kenntnis der Zielgruppe?

Ja. Meine Frau Josephine Ruppert hat die Prozesse in über 600 Krankenhäusern untersucht. Sie kennt die wahren Probleme und Sorgen der Anwender. Ich selbst leitete jahrelang ein zahntechnisches Labor mit mehreren Angestellten. Ich denke wie ein Unternehmer, handle wie ein Handwerker und liebe die Präzision. Das sind gute Voraussetzungen, mit Menschen so zu arbeiten, dass die Prozesse im OP-Bereich rundlaufen und die Ergebnisse stimmen.

Wie viele OP-Fachkräfte haben Sie unter Vertrag?

Derzeit haben wir über 55 hoch qualifizierte OP-Fachkräfte langfristig und dauerhaft unter Vertrag, so dass wir unseren Kunden schnell und flexibel helfen können. Der Bedarf steigt, so dass wir weiter expandieren werden. Unsere Fachkräfte sind sehr gut geschult und sind vom ersten Tag an zu 100 Prozent einsatzfähig. Das ist uns wichtig, denn eine OP-Stunde kostet je nach Rechnung bis zu 3.000 €. Ungewollten Stillstand kann sich kein Krankenhaus mehr leisten.

Wie bleiben Sie für die Fachkräfte interessant?

Unsere OP-Fachkräfte schätzen es, die Arbeitsweisen unterschiedlicher Krankenhäuser und Chefärzte zu erleben sowie unterschiedliche Städte Deutschlands kennenzulernen. In der Industrie haben Zeitarbeiter normalerweise einen schlechteren Stand als die Festangestellten. Im OP-Bereich ist es genau andersherum. Die Wertschätzung für die externe Fachkraft ist häufig besonders hoch. Durch die vielen Einsätze an unterschiedlichen Standorten steigern unsere Mitarbeiter ihr Ansehen und ihre persönliche Expertise. Sie werden zu Netzwerkern und ermöglichen einen schnellen unbürokratischen Wissensaustausch zwischen den Krankenhäusern.

Wie gehen Kliniken am besten vor, wenn sie Personalengpässe im OP-Bereich haben?

Langfristig empfehlen wir unseren Kunden, in optimierte Prozesse und Arbeitsmaterialien zu investieren, um für die gut ausgebildeten OP-Fachkräfte ein interessanter Arbeitgeber mit attraktiven Arbeitsbedingungen zu sein. Das ist ein Führungsthema. Derzeit fehlen 15.000 OP-Pflegekräfte allein in Deutschland. Dieser Mangel lässt sich durch gute Prozesse zumindest teilweise beheben.

Und bei akuten Engpässen?

Bei akuten Engpässen kommen die Kliniken in der Regel aktiv auf uns zu. Es spricht sich herum, dass wir den OP-Alltag verstehen und bei Personalnotstand wirklich weiterhelfen können. Ob für eine Woche oder mehrere Monate: Wir stellen per Arbeitnehmerüberlassung sehr gut qualifiziertes, geschultes OP-Fachpersonal bereit.
Das Einfachste ist, mich direkt anzurufen, dann kann ich wirklich schnell weiterhelfen.

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